Bei dem gestrigen Telefonat mit meinem Liebsten ist mir mal wieder etwas aufgefallen- er weiß wirklich nicht wie verrückt ich nach ihm bin. Dass ich ihn liebe, ja- aber dass andere Männer bei mir ungefähr so viel Chancen haben wie ein Regenwurm in der Gefriertruhe- das weiß er wohl nicht so recht. Natürlich ist es immer ziemlich unsinnig für die Zukunft zu sprechen, da man nie weiß was kommen wird- aber man kann wenigstens schauen wie es bis zum jetzigen Zeitpunkt aussieht- was mich wieder zu dem Regenwurm bringt. Auch als ich letztens in den Straßen einen alten Bekannten getroffen habe, der in mir schon seit jeher zumindest mal ein leichtes Gefühl der Aufregung verursacht hat- ich war mehr als gelangweilt. Klar, ein bisschen plauschen ist immer gut- aber dann schnell weiter, denn ich bin ja immer so furchtbar beschäftigt^^. Ganz erhrlich, ich wüsste nicht warum mich andere Männer auch nur ansatzweise interessieren sollten, D. hat doch alles was ich brauche- mehr als das. Mit ihm fühle ich mich wie ich selbst- und nicht wie bei meinem Ex wie ein Idealbild, das ich in Wirklichkeit gar nicht bin. Von jemandem geliebt zu werden, der einen für perfekt und unfehlbar hält, ist nicht erstrebenswert. Aber von jemandem geliebt zu werden, der zwar die Stärken würdigt, aber auch die Fehler sieht- so soll das sein.

Und wenn ich sagen sollte, was ich an D. liebe, wäre ich wahrscheinlich die nächste Stunden erstmal am reden...
Vor einigen Jahren, als ich angefangen habe, mir Handlung und Charaktere meines Buches auszudenken (das immer noch nicht fertig ist), habe ich mir Nex (die männliche Hauptperson) genau so vorgestellt wie D. Natürlich ist Nex mein Lieblingscharakter- neben Yadin, aber den kann man nicht mitzählen, weil er den Sterbebonus hat. Im Übrigen- ich könnte gerade mal an dem Buch weiterschreiben....

Wenn ich alleine in die Stadt gehe, ziehe ich nicht nur meinen Mantel und Schuhe an, sondern auch noch meine "Ich bin so wahnsinnig beschäftigt, wage es ja nicht mich anzuquatschen- Haltung". Eigentlich ganz leicht- einfach jegliche Spuren von Emotionen aus dem Gesicht entfernen, geradeaus schauen, nicht starren, nur im Notfall nach rechts oder links gucken. Die Mundwinkel weder nach oben, noch nach unten ziehen, den Kopf gerade. Schultern nach hinten und immer schön auf der imaginären Linie vor den Füßen gehen. Funktioniert eigentlich ganz gut. Hat mich dann aber doch jemand durchschaut und mir zugelächelt, schlage ich sofort die Augen nieder und denke "Ach Fuck." Dann denke ich aber "naja, die oder der will nur nett sein," schaue wieder hoch, lächle kurz zurück und gehe dann wie gehabt weiter. Heute war ich aber ziemlich abgelenkt als ich zu Ani in die Stadt gefahren bin- und siehe da- es macht einen riesigen Unterschied was für ein Gesicht ich mache. Prompt haben mich alle im Bus angeschaut und mir zugelächelt, auch die Frauen...strange^^. Ein Mädel hat mir den Platz neben sich frei gemacht und der Typ gegenüber hat mir geholfen meine klemmende Tasche zuzumachen...ist das nicht nett? Nein verdammt, das gefällt mir nicht. Ich will lieber das Mädchen sein, das alle in Ruhe lassen weil sie so schwer einzuschätzen ist. Und da ich was Veröffentlichungen im Netz angeht lieber vorsichtig bin, führe ich die Liste der Unannehmlichkeiten jetzt nicht weiter- jedenfalls war ich ziemlich genervt. Auf dem Heimweg aus der Stadt sah die Sache dann schon wieder ganz anders aus- unergründliche Züge, kein rechts und links und schon gehts wieder. Kopfhörer in die Ohren und die Welt ist wieder in Ordnung...